Beschreibung
Das Projekt "3 Phasen" stellt 3 kurze, traumartige Visionen dar.
Der Betrachter taucht ebenso unvermittelt in den Traum ein, wie
er auch nach wenigen Sekunden wieder erwacht. Auf eine runde Geschichte
wurde zugunsten der Intensität des Augenblicks verzichtet. Der emotionale,
stimmungsvolle Ausdruck jeder einzelnen Szene sowie auch die Gegenüberstellung
der 3 unterschiedlichen Visionen untereinander stehen somit im Vordergrund.
Digitaler
Surrealismus
Die 3d Computergraphik ist in der Lage, Bereiche der physikalischen
Optik und Mechanik auf eine vereinfachte digitale Art und Weise
zu simulieren. Dieser Automatisierungsprozeß ermöglicht dem Künstler
ein schnelleres Arbeiten, was besonders bei Animationen (Bildsequenzen)
von Vorteil ist. Auf der anderen Seite schränkt er die kreative
Freiheit auch deutlich ein, da ein gewisser Bildanteil immer berechnet
und somit vom Computer vorgegeben ist. Eine "irrationale" Farbgebung,
Schattierung oder Perspektive, wie man sie beispielsweise in der
expressionistischen Malerei findet, ist auf diesem Wege nicht möglich.
Jedoch ist es immer einen Versuch wert, Unregelmäßigkeiten und Chaos
im Rechner zu imitieren. Die Oberflächenbeschaffenheit des "Phase
R"- Abschnitts basiert zwar auf einem mathematischen Fraktalalgorithmus,
wurde aber über andere Modifikatoren soweit verfremdet, daß sie
unregelmäßig und organisch erscheint. Für gewisse Dinge jedoch scheint
die 3D Computeranimation geradezu prädestiniert zu sein: Die Aufhebung
realer Gesetzmäßigkeiten, wie z.B. die Aufhebung der Schwerkraft
(siehe "Phase S"), das Vertauschen der natürlichen Stofflichkeit
("Phase R") oder die Auflösung realer Größenverhältnisse ("Phase
W") bei realgegenständlicher Darstellung. Dies sind Stilmittel,
die vorwiegend in der surrealistischen Malerei und im surrealistischen
Film zum Einsatz kamen (kommen).
Daniel Holzwarth
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